Dienstag, 21. Juni 2011

Das Faultier und die Heldin

In der Getränkeabteilung stand ein alter Mann, der sich an seinem Einkaufswagen festkrallte.

Er stand da, den Mund leicht offen, starrender Tunnelblick auf das Regal nach oben gerichtet.

Er bewegte sich nicht. Kein Stück. Nicht mal ein Zucken.

Ich beobachtete ihn, hinter den Kisten stehend und überlegte kurz, ob es wohl so etwas wie plötzlichen Tod mit sofortiger Ganzkörperstarre gibt.

Wir standen da, mindestens anderthalb Minuten lang und starrten. Er auf das Regal, ich auf ihn.

Und dann, plötzlich da: Eine Bewegung. Zeitlupenartig erhob sich sein Arm, wie der eines Faultieres, der nach dem nächsten Ast greifen möchte.

Er griff nach einer Flasche, die sich noch in einem Sixpackträger befand und zog daran. Es sah sehr anstrengend aus und ich sah den Träger Richtugn Kante wandern. Das kann doch nicht gut gehen. Schnell sprang ich todesmutig hinter den Kisten hervor, wie in Zeitlupe kam es mir vor: "NNNOOOAAAAIIIIINN......"

Bevor der schwere Totschläger aus 6 Flaschen Bier und etwas Pappe aus dem obersten Regal herunterfiel packte ich ihn gerade noch rechtzeitig: "Guten Tag, darf ich Ihnen behilflich sein?"

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