Montag, 28. Februar 2011

Der EinkaufsWAGEN im SupermarktVERKEHR

Es ist in jeden Supermarkt immer wieder zu beobachten, dass Kunden ihre Einkaufswägen wahllos an die unmöglichsten Plätze stellen, anhalten und andere behindern, in der Gegend herumschauen und dabei rammen, rempeln, drängeln und umstoßen - eben völlig den Verstand verlieren.

Das Ganze erinnert mich oft an den Strassenverkehr, sodass ich mir einmal überlegt habe, wie es wäre, wenn sich jeder mal im Supermarkt an die einfachsten Strassenverkehrsregeln halten würde.

Beginnen wir einmal mit der einfachten Regel:


LINKS VOR RECHTS:

Ein Laden mit einer Größe von 1000 m² hat etwa 40 Gänge. Dieses Prinzip lässt sich auf jeden beliebigen Gang anwenden. Wer von rechts kommt hat die Vorfahrt. Somit werden Kollisionen und Missverständnisse vermieden. Niemandem wird die Vorfahrt genommen, es kommt nicht zu Konflilkten.


Grau schattierte Flächen markieren Regale.

Grün hat Vorfahrt.

Rot muss warten.




Wem dieses Prinzip zu schwierig ist, kann sich dieses Bild ausdrucken, im Geldbeutel verwahren und bei Bedarf als Hilfe herbei nehmen.




Hier nochmal ein konkretes Beispiel:



Person unten hat Vorfahrt missachtet. Person oben hat nicht aufgepasst (siehe Unaufmerksamkeit unten) und schon kommt es zum Zusammenstoß.

Es wird gemotzt, gemeckert und die allgemeine Stimmung verschlechtert sich.

Dies hat zur Folge, dass schlechte Laune an andere Menschen übertragen wird. z.B. an Kassiererinnen.






AUGEN AUF IM LADENVERKEHR:

In den Händen den Einkaufszettel studierend und mit den Unterarmen den Einkaufswagen schiebend findet man sie gerne in Abteilungen mit besonders zerbrechlicher Ware: Die Unaufmerksamen.

Als wäre kein anderer Mensch in der Nähe und als könnte man mit seinem Wagen nicht ganze Regale abräumen, wenn man dagegen fährt, fahren diese Rowdys planlos herum.

Dazu kommen die Tratscher, welche ganze Gänge blockieren, weil sie der Nachbarin, die man ja sonst NIE trifft, die neuesten Gerüchte über Frau Müller und Herrn Schmidt erzählen müssen. Meist vermehrt sich das Ganze im Laufe der Stunden und wird zur Versammlung.
Diese Menschentrauben können dann, wie erwähnt, ganze Regale verperren und den Zugang sowie die Zufahrt zu anderen Teilen des Ladens blockieren. Dabei werden die dazugehörenden Einkaufswägen wahllos in die Gegend gestellt und genervt hin und her geschoben, will man sich nur mal eben am wütenden Weibermob vorbeidrängen.



















Womit wir auch schon zum nächsten Thema kommen.


BLOCKIEREN VON GÄNGEN UND ZUFAHRTEN

Auch hier gibt es verschiedene Spezien von nichtdenkenden Kunden.

Zum einen hätten wir hier die Quersteller. Sie beäugen kritisch die Ware im Regal rechts und buchsieren ihren Einkaufswagen Quer in den Gang zum Regal links hin und nehmen somit jegliche Möglichkeit, diesen Gang noch zu nutzen.




















Ein Kunde möchte ohne Hindernisse einkaufen (was sich natürlich nicht immer verwirklichen lässt) und findet es höchst unangenehm, wenn er andere auf ihre Fehler aufmerksam machen muss. Meist wird er dabei vom Quersteller auch noch böse oder genervt angesehen.


Dann hätten wir da noch den Engstellenverstopfer. An sowieso schon engen Stellen (verursacht durch z.B. Paletten von denen gerade Ware ausgepackt wird.) verstopft dieser Kunde mitsamt seinem Einkaufswagen die Durchfahrt, weil genau da, an dieser Stelle das Produkt steht, dass er nun erst einmal ausgiebig studiert, telefoniert oder in der Tasche kramen muss. Meist müssen die davon betroffenen Kunden einen Umweg von mehreren Regalen in Kauf nehmen, oder sie verlieren ihre kostbare Zeit, was wiederum zum Ärgernis und zu schlechter Laune derer führt.




Grau schattierte Flächen markieren wieder die Regale.

Karrierte Fläche = Hindernis (z.B. Palette, Rollcontainer etc.)

Grün= Engstellenverstopfer

Rot= Verärgerte Kunden






PARKEN AUF UNERWÜNSCHTEN FLÄCHEN:

Hier gibt es eigentlich nur eine Art Kunde zu beschreiben: Den Falschparker.

Er stellt seinen Wagen aus unerfindlichen Gründen an den unmöglichsten Stellen auf unbestimmte Zeit ab und denkt dabei nicht einmal im geringsten darüber nach, was er da eigentlich tut.

Es könnte z.B. so sein, dass der Falschparker auch gleichzeitig ein Tratscher ist und deshalb den Wagen irgendwo zur Seite stellt um sich ungestört mit einem anderen Tratscher unterhalten zu können. Das kann dann vor einem Leergutautomaten sein oder vor einer Bürotür... allgemein vor Türen, Toren, Lagerzugängen, eben überall dort, wo ständig irgendjemand hin will und durch möchte.


Und ja, ihr ratet richtig: Auch DAS führt zu Unverständnis, Kopfschütteln, Verzögerungen und Ärgernis.

1: Blockieren von Türen mit ständiger Benutzung

2: Blockieren von viel genutzten Automaten

3: Blockieren der Kassenzugänge

4: Blockieren von Gängen im Allgemeinen




Sehr beliebt ist auch, den Zugang zur einer Kasse dicht zu machen, weil man ja nur mal eben schnell noch das Mehl vergessen hat. Und die Sahne. Und die Hefe. Und das Toilettenpapier. Und die Kassiererin sitzt da, in ihrer unangenehmen Situation, während der nächste Kunde völlig verärgert ist.

Und hier lernen wir eine wichtige Sache: Fremde Einkaufswägen werden nicht angefasst. Kunden fassen sehr sehr ungerne die Wägen von anderen Kunden an. Sie könnten schliesslich des Diebstahls in Handtaschen, welche im Wagen liegen oder des klauens von Waren aus anderen Wägen verdächtigt werden.

Und deshalb wird nun von der Kassiererin, der das mindestens genau so unangenehm ist erwartet, dass sie von ihrem Arbeitsplatz aufsteht, nach vorne läuft und den Wagen zur Seite räumt, nur damit sie vom Falschparker, der genau DANN zurück kommt, wenn sie den Wagen erreicht hat, zu hören kriegt, was das eigentlich soll, weil er sich ja schliesslich angestellt hat und er ja schon wieder da ist.


Kommen wir zum vorerst letzten Verkehrsdelikt:

DRÄNGELN

Der Drängler ist ein seltsamer Mensch. So war er noch vor einer Stunde ein Tratscher und Engstellenverstopfer, der sich überall querstellte und falschparkte und alle Zeit der Welt zu haben schien, wandelt er sich nun in einen, an akutem Zeitmangel leidenden Drängler.

Dies macht sich darin bemerkbar, dass er plötzlich alle Tratscher, Engstellenverstopfer, Falschparker und Quersteller ganz furchtbar und unmöglich findet und sich lautstark über sie aufregt.

Jedenfalls hat er es eilig und er möchte um jeden Preis an die Kasse um schnell zu Bezahlen und aus dieser grausamen Einrichtung zu entfliehen. Dabei rammt er sich auch gerne mal den Weg frei.

An der Kasse angekommen stellt der Drängler dann fest, dass ungefähr 40 andere Kunden die selbe Idee hatten wie er. Es entsteht ein buntes Wirrwarr aus allen möglichen Kunden, die alle als erstes Bezahlen wollen und mal nach rechts an Kasse 1 fahren, dann zu Kasse 3, weil da plötzlich doch weniger anstehen, zurück zu Kasse 1 und dann wieder nach links zu Kasse 5 wechseln, weil der Verstand dann endgültig das zeitliche gesegnet hat und nur noch die Instinkte zählen.


















Mit der einfachen Regel des REISSVERSCHLUSSVERFAHRENS könnte auch hier Abhilfe verschafft werden. man wendet quasi eine Art auflösendes Reisverschlussverfahren an, die eine Schlange an die verschiedenen Kassen gleichmäßig und nacheinander aufteilt.

Aber was erzähle ich? Im Zeitalter, wo der Kunde König ist und der Angestellte nur ein Untertan, wäre es geradezu eine Farce, mit Regeln dieser Art anzukommen. Das würde das gesamte Konzept von Verkaufsstätten über den Haufen werfen und wäre vermutlich zu aufwändig und ausserdem: Wer soll sowas überwachen, wenn sowieso im ganzen Laden nur 2 Angestellte herumgeistern? Und wer lässt das mit sich machen?


Aber naja, man wird ja wohl noch ein bischen träumen und spinnen dürfen...

2 Kommentare:

  1. Ein famoser Post - super Illustration, wundervoll dargestellt und beschrieben. :D

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  2. Schweig still kassierendes Wesen! Diese Ideen sind gotteslästerlich und unanständig den hart nervenden Kunden gegenüber. Ich gebe schließlich täglich mein bestes, dass das Supermarktpersonal mir hinter putzen, räumen und fegen darf. Wenn ich nicht täglich etwas verschütten, umräumen oder beschädigen würde, dann bräuchte man euch gar nicht :p

    Ne mal ehrlich: Ich habe das Gefühl, dass 20% der Menschen nicht so sonderlich schlau sind, und sich deswegen im Supermarkt so affenähnlich verhalten.

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