Donnerstag, 17. März 2011

Speichelbier...

...fremder Menschen möchte niemand auf seiner Haut haben.

Deshalb haben wir im Markt beschlossen, dass die Kunden ihre leeren Pet-Flaschen und Dosen selbst in die Sammelbehälter werfen sollen.

Mit der Bitte "Bitte werfen Sie die Dosen/Flaschen in den Sack und sagen Sie mir die Anzahl!" hat dies auch bisher gut funktioniert - bis auf die Ausnahmequote.

Heute sagte eine Frau zu mir "Nein, machen Sie das!" und streckte mir einen prall voll gefüllten gelben Sack voller Bierdosen entgegen, dem man schon von außen ansah, dass diese in einer wiederlichen Siffe schwammen.

"Wissen Sie, wieviele da drin sind?", fragte ich voller Hoffnung, den Sack einfach ausleeren zu können.

"Nö, woher auch?" ...war ja klar.

Also nahm ich den Sack, öffnete ihn... da kam mir schon der Gestank von abgestandenem Bier und Zigarettenasche entgegen.

- Reiss dich zusammen, nicht würgen! -

Ich fing an zu zählen. Jede einzelne Dose wurde von mir persönlich vom einen, in den anderen Sack umgeschichtet.

Trübe Biersuppe lief auf den Dosen, über meine Hände, tropfte auf meine Schuhe und zog in meine Schürze ein.

Ich versuchte mir dabei nicht vorzustellen, wieviele verschiedene Leute mit wievielen verschiedenen Krankheiten daraus getrunken haben.

Es funktionierte nicht.

Ich wollte mir die Hände desinfizieren - nein ich wollte sogar in Lauge baden.

Stinkend wie ein Heckenpenner und leicht angewiedert tippte ich 52 Dosen Leergut auf.

Die Kundin sah das und meinte: "Ekelhaft, nicht wahr?"

"Jep, ekelhaft." und genau deshalb lassen wir den Kunden sein eigenes angesabbeltes Leergut mit seinen eigenen BierSabberKippenGemisch zählen.



1 Kommentar:

  1. Ist doch prima, dass die Kundin wenigstens selbst festgestellt hat, dass Ihre Biersiffe ekelhaft ist.

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