Donnerstag, 17. Januar 2013

Auf der Suche nach dem besonderen Etwas

Interessant zu beobachten wenn Leute z.B. in der Obstabteilung stehen:

Trauben in der Schale. Alle frisch, wunderschöne reife Früchte, alle befüllt mit 500 Gramm und kein Gramm weniger.

Nun wird diese Schale dem Karton entnommen, in den Händen hin und her gewälzt, von allen Seiten betrachtet, in die Luft gestreckt, gegen das Licht gehalten und ganz genau betrachtet.

Dann wird die Schale wieder zurück in den Karton gelegt.. Diese perfekte, makellose Schale Trauben wird wieder zu ihren Artgenossen gesteckt.

Dieses Spiel wiederholt sich nun mit ettlichen anderen Schalen, die willkürlich aus den Kartons entnommen werden.

Man fragt sich bei diesen Naturschauspiel, ob der Kunde etwas spezielles sucht, zwischen den ganzen Trauben. Vielleicht gibt es ein geheimes Traubensuchgewinnspiel von dem nur Kunden wissen? Finde den Goldbarren?



Mal im Ernst: Das Streben danach, die perfekte Ware kaufen zu wollen nimmt echt ekelhafte Ausmaße an.

Wenn halt mal ein einziges matschiges Träubchen mit dabei ist - ja mei! Dann ist das halt so! Daran stirbt man weder, noch geht die Welt unter. Und man wird ja auch nicht dazu gezwungen diese eine nicht mehr ganz so tolle Traube zu essen. 

Akzeptieren heisst das Zauberwort!

Die Illusion, immer nur die perfekte und makellose Ware haben zu wollen ist einfach nur ein Geschwür am Arsch der deutschen Gesellschaft, durch welches der extreme Wegschmiss von eigentlich noch echt guten Lebensmitteln tagtäglich passiert. Und Alles nur, weil sich die Leute zu fein dafür sind, Ware, die nun mal frisch und daher leicht verderblich ist (wie das nun mal so ist, mit Pflanzen, die man von der Wasserversorgenden Wurzel trennt!?) nicht mehr zu kaufen, sobald sich auch nur ansatzweise irgendwas daran befindet, was ihrem Wohlbefinden heutzutage nicht mehr entspricht.

Druckstellen, braune Fleckchen, Erde... das normalste von Welt an Pflanzen! Und gerade weil es so normal ist, sollte es auch normal sein, nicht mehr 100%ige Ware einfach zu kaufen und mitzunehmen.

Das sagt jemand, wie ich, die täglich sieht, wieviel weggeschmissen wird. Das ist tatsächlich einfach nur erschütternd und augenöffnend!



Und nachdem unser Kunde nun auch die 10te Schachtel Trauben begutachtet und gemustert hat, legt er auch diese wieder zurück, nimmt sich die, die er als erstes in der Hand hatte und legt sie in seinem Wagen.....

Und nein... es geht hier nicht darum, das ich möchte, dass irgendjemand halbvergammelte Ware kauft, was heutzutage eh nur noch selten zu finden ist, da man ja gezwungen wird alles auszusortieren, was nicht mehr 100&ig ist.

Soviel dazu.


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